Du bist am Ende - was du bist.
Du bleibst doch immer, was du bist.
Faust - Goethe
Diese Zeilen sprangen mir beim Lesen von Faust entgegen und haben sich seitdem in meinen Kopf eingebrannt. Man bleibt was man ist, egal wie man sich (äußerlich) verändert. Doch stimmt das wirklich? Vielleicht lassen mich die Zitate nicht mehr los, weil ich keinen richtigen Standpunkt zu ihnen habe.
Auf der einen Seite stimme ich total zu: man verändert sich nicht, nur weil man vorgibt jemand anderes zu sein. Egal wie sehr man versucht sich dem Idealbild andere anzupassen, im Herzen bleibt man immer so wie man geboren ist. Sei es nun die High-Heels-Tragende-Business-Frau, die eigentlich lieber zerrissene Jeans und Sneaker tragen würde oder der Mozart-Hörende-Junge, der sich äußerlich eher als Punk kleidet. Tief im inneren bleibt man das, was man ist. Sensibel, aufgedreht, wasauchimmer. Man selbst.
Auf der anderen Seite glaube ich fest daran, dass Menschen sich ändern können. Man kann schlechte Angewohnheiten ablegen und der Mensch werden, der man sein will. Vielleicht ist irgendwo, tief in einem drin noch ein Funken des "alten Ichs", was nicht heißt, dass dieses auch ans Tageslicht kommen muss.
Letzten Endes ist es auch eine Frage der Interpretation und auch daran erkennt man ja irgendwie den Charakter des Lesers. Ich kann mich mit der ersten Variante mehr identifizieren, ich möchte mit diesen Versen etwas positives Verbinden und kann die Aussage besser nachvollziehen.
Vielleicht interpretiert ihr die Textstelle ja ganz anders? Ihr dürft mir gerne eure Meinungen schreiben und sagen, wie ihr die Zitate aufnehmt. Das würde mich wirklich interessieren.
Und wo wir gerade beim Thema Kommentare sind... Lebt ihr noch meine liebsten Leser? Ich habe ja selbst lange nichts mehr von mir hören lassen und würde mich unglaublich freuen wenn ihr ein Lebenszeichen von euch geben würdet. Erzählt mir wie es euch geht, wie das Wetter bei euch ist oder wie ihr mein neues Design findet ♥